Der Hovawart als Rasse ist noch sehr jung. Sein Name aber leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort "hovewart" her - Wächter des Hofs und der Habe. Bereits im
Schwabenspiegel, einem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gesetzeswerk, wird der"hovewart" erwähnt. In der Übersetzung heißt es dort: "Ein Hund heißt hovewart, der jemandes Häuser und Höfe Tag und
Nacht hütet...". Der Diebstahl eines "hovewarts" wird weiterhin mit einer Geldstrafe von 10 Gulden belegt. Außerdem mußte der Dieb für gleichwertigen Ersatz sorgen. Zehn Gulden waren damals viel
Geld, und anscheinend gab es auch schon eine ziemlich umfangreiche Hundezucht, denn sonst wäre die Beschaffung eines Ersatzes wohl nicht möglich gewesen. Die Beschreibung dieser "hovewarte" läßt
darauf schließen, daß es bereits damals relativ einheitlich aussehende, große, derbe und kräftige Hunde gab. Wie der frühere Hovawart allerdings wirklich ausgesehen hat, wissen wir nicht.
Das Bild "Hundefamilie mit altem Gaul" von Benno Adam (1869) zeigt jedoch, daß der heutige Rassestandard sich nicht allzu weit von der urwüchsigen Art der damaligen Bauernhunde entfernt hat.
Soweit erkennbar, sind sogar alle Farbschläge des Standards in dem Wurf vertreten. Der eigentliche Beginn der Hovawartzucht liegt im Jahre 1922. Damals schlossen sich einige Züchter in Thale/Harz zum "Hovawart-Verein für Deutsche Schutzhunde e.V., Sitz Thale" zusammen. Ziel war die Erhaltung bzw. Rekonstruktion des mittelalterlichen Hofhundes, so wie man sich ihn vorstellte. Dazu suchte und fand man in abgelegenen Gegenden des Harzes und des Odenwaldes sogenannte "Typhunde ", die diesen Vorstellungen weitgehend entsprachen. Diese Hunde wurden mit Schäferhunden, Neufundländern und Kuvasz-Hunden in unterschiedlichen Anteilen verpaart. Dazu kamen Linien mit einem Leonberger-Anteil. 1937 wurde der Hovawart als eigenständige Hunderasse offiziell anerkant.
Nach dem 2. Weltkrieges war der Bestand der Zuchttiere stark zurückgegangen. Die Züchter begannen - zunächst vereinzelt und auf sich alleine gestellt - , die Zucht weiterzuführen und schlossen sich erst im Laufe der Zeit in eigenen Landesgruppen zusammen. So entstanden je nach Region unterschiedliche Hovawarttypen. 1948 gründete sich im Bundesgebiet der "Rassezuchtverein für Hovawart-Hunde e.V." (RZV) mit seinen einzelnen Landesgruppen, der dann Mitglied des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) wurde.
Quelle: RZV Homepage